Pfarrgemeinde Heiliger Wenzel
Eine junge Gemeinde in einer alten historischen Stadt
Eine junge Gemeinde in einer alten historischen Stadt
befindet sich im östlichsten Zipfel von Deutschland. Ihr Patron ist der Heilige Wenzel. Die Pfarrkirche Hl. Kreuz steht nur 400 Meter vom Grenzfluss “Neiße” zur Republik Polen entfernt.
Görlitz ist mit seinen 4.000 Einzeldenkmalen aus Gotik, Renaissance, Barock, Jugendstil und Gründerzeit eine sehr geschichtsträchtige Stadt, die erstmals im Jahre 1071 erwähnt wird und am Ende des Mittelalters seine wirtschaftliche und politische Blütezeit hatte. Viele Kirchen aus der damaligen Zeit künden noch heute von dem einstigen Reichtum und der Frömmigkeit der Bürger von damals. Diese Haltung erfährt der Besucher besonders am Heiligen Grab, einer verkleinerten Kopie des Jerusalemer Originals aus der Zeit des hohen Mittelalters. Mit Stolz können wir Görlitzer sagen, dass unser Heiliges Grab originaler ist als die Grabeskapelle in der Jerusalemer Grabeskirche, denn im Jahre 1555 erfolgte dort eine Renovierung von Kirche und Grabeskapelle, jedoch nicht im ursprünglichen Aussehen. In diesem historischen Umfeld wurde unsere Pfarrgemeinde 2012 aus vormals sechs bestehenden Pfarreien neugegründet – eine junge Pfarrgemeinde in einer historischen Stadt.
Mit ihren 7.718 Kirchenmitgliedern (Stand 20.12.2023) ist unsere Pfarrgemeinde eine der größten Pfarreien im Bistum Görlitz. Zudem kommen hier 51 unterschiedliche Nationalitäten zusammen. Mit 62 Erstkommunionskindern und 53 Firmlingen können wir uns sowohl vom Altersdurchschnitt als auch von den zahlreichen Aktivitäten als eine junge Pfarrgemeinde bezeichnen.
Von den Gläubigen engagiert sich jeder vierte in einer ehrenamtlichen Tätigkeit, sei es beim Altardienst, in Chören, als Lektor, Gemeindevertreter oder bei anderen Diensten. Sieben kirchliche Chöre laden in unserer Pfarrgemeinde zum Mitsingen und zum Musizieren ein: Domchor, Jauernicker Kirchenchor, Jugendchor, Chor Avvivando, Kinderchor, ökumenischer Kirchenchor Rauschwalde und der Bläserchor.
Unsere Pfarrgemeinde pflegt die Verbundenheit mit unseren polnischen Schwestern und Brüdern in vielfältiger Art und Weise. So gab und gibt es viele gemeinsame Fronleichnamsgottesdienste im Görlitzer Stadtpark oder in der Freilichtbühne von Zgorzelec – teilweise auch mit anschließender grenzüberschreitender Prozession – und auch gemeinsame Kreuzwegandachten werden zusammen gestaltet und begangen. Vielfältige Treffen wie z. B. die grenzüberschreitende Kinderstadt helfen einander kennenzulernen.
Die Ökumene hat einen besonderen Stellenwert. Davon zeugen die ökumenische Bibelwoche, der ökumenische Kinderkreuzweg, die Taizegebete, die ökumenische Gottesdienste und die gemeinsamen Gemeindefeste.
Die Pfarrgemeinde ist Träger der Katholischen Kinderhäuser St. Jakobus, Zum Hl. Schutzengel und St. Hedwig.
In Görlitz gibt es eine Caritas Regionalstelle, das Caritas-Altenpflegeheim “Hildegard Burjan” und das Caritasheim “Josef Negwer” für Menschen mit geistiger Behinderung.
Bild auf der Burg Karlštejn
© Joachim Schäfer – Ökumenisches Heiligenlexikon
Der Heilige Wenzel hat in der Region Görlitz einen besonderen Klang. Der tschechische Nationalheilige Svatý Václav steht stellvertretend für die rund tausendjährige Zugehörigkeit der Oberlausitz zur böhmischen Krone. Nach ihm wurde im 13. Jahrhundert St. Wenzeslaus in Jauernick benannt, die älteste durchgängig katholische Kirche unserer Region. Die böhmische Herrschaft über Görlitz endete keineswegs mit dem Prager Frieden 1635, vielmehr führten die Habsburger bis 1918 das Wappen der Markgrafschaft Oberlausitz und hatten in religions-politischen Dingen das letzte Wort (in Görlitz bis zum Preußenübergang 1815). Von St. Wenzeslaus in Jauernick ging anfangs der preußischen Zeit auch die Rekatholisierung der Stadt Görlitz aus – vom Wiederbegin eigenen katholischen Lebens in Görlitz 1829 bis zur Gründung der Pfarrei Heilig Kreuz 1853. In Heilig Kreuz ist dem Heiligen Wenzel ein Altar gewidmet. Der historische Premyslidenherzog (908 – 929/935) Wenzel hatte sich 929 im Streit um die Reichsherrschaft zwischen Sachsen und Baiern (Schreibweise mit “i” bis 20. Oktober 1825) für den sächsischen König Heinrich I. (909-936) entschieden, mit dem ihn eine tiefe Freundschaft verband.
Wenzel, aus slawischer Tradition kommend, verknüpfte sein Land Böhmen mit dem, der politische Stabilität verhieß und als Gründer des des deutschen Reiches gilt. So ebnete Wenzel den Weg für den Anschluss Böhmens an den lateinischen Westen. Wenzel steht für ein auf Ausgleich bedachtes slawisch-deutsches Miteinander. So wichtig die Annäherung an Polen ist (wo der Heilige Wenzel als Swiety Waclaw hohe Verehrung genießt) – eine Wiederbelebung auch des deutsch-tschechischen Zusammengehörigkeits-Gefühls ist eine der wesentlichen Zukunftsaufgaben der Europastadt Görlitz-Zgorzelec, und hier wiederum besonders der neuen Görlitzer Gesamtpfarrei unter dem Patronat des Heiligen Wenzel.
Matthias Theodor Vogt, Görlitz
Mitglieder
Ersatzkandidaten
gewählte Mitglieder
berufene Mitglieder
geborene Mitglieder
Rufen Sie in einem seelsorglichen Notfall das Pfarramt an:
03581-406730
Gegebenenfalls ist ein Anrufbeantworter geschaltet, der regelmäßig abgehört wird.
03581 406763
rendantur@wenzel-gr.de
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